Schmusetuch: Ein wichtiger Begleiter fürs Baby oder überflüssig?

Lesedauer 4 Minuten

Über Schmusetücher gibt es bestimmt die ein oder andere wissenschaftliche Abhandlung. Dieser Artikel ist es ganz bestimmt nicht. Trotzdem habe ich hier ein paar allgemeine Absätze zum Thema geschrieben, die – wie ich finde – ganz interessant sind. Lassen Sie mich beginnen.

Schmusetuch, Kuscheltuch oder Schnuffeltuch

Das Schmusetuch, Kuscheltuch oder Schnuffeltuch wird in der Psychologie allgemein als Übergangsobjekt bezeichnet. In den ersten Lebensmonaten entsteht zwischen dem Baby und den Eltern eine besonders starke, frühkindliche Bindung. Ab dem vierten Monat spüren die Babys, dass die Eltern nicht ständig präsent sind. Dadurch entstehen Ängste und Verlustgefühle, die das Baby kompensieren muss.

Dem Baby fällt es schwer diese erste Verlustsituation zu akzeptieren und macht dementsprechend darauf aufmerksam. Was natürlich ein ganz normaler Entwicklungsprozess ist. Diese erste Phase der Abnabelung fördert auf natürliche Weise die Selbstständigkeit des Babys.

Um die Lücke nach der fehlenden körperliche Nähe zu schließen, macht es sich auf die Suche nach einem Ersatz. Das kann ein Spucktuch, ein Schmusetuch oder eine kleine Schmusedecke sein. Hände und Mund können dadurch das nachgefragte Bedürfnis befriedigen. Es macht sich mit dem Duft vertraut, nuckelt daran und umklammert es. Besonders dieser intensive Mund-/Nasenkontakt ist sehr wichtig.

Das Schmusetuch ist eine neue Liebesbeziehung

Eine neue Liebesbeziehung entsteht. Vertraute Gerüche und Formen helfen eine gewisse Selbstständigkeit zu entwickeln. Das Schmusetuch wird somit zum Tröster, zur Einschlafhilfe und wird zum Abbau von Aggressionen genutzt. Überdies entwickelt sich das Schmusetuch zum Spielkameraden. Die Bindung wird im Laufe der Zeit immer stärker und ist mit der des Schnullers vergleichbar.

Baby schläft
Das Baby schläft – ein Schmusetuch hilft bem Einschlafen

In dieser Zeit seiner Entwicklung entdeckt das Baby viel Neues. Das Schmusetuch beschäftigt die Hände. Es greift nach dem Schmusetuch, zieht es an den Mund, die Nase und nimmt dabei den vertrauten Duft wahr.

Das Schmusetuch und die Angst vor Bakterien

Ich kann mich daran erinnern, dass die Schmusetücher unserer Kinder durch den intensiven Mundkontakt stellenweise sehr nass waren und man dadurch ständig in Versuchung geraten ist sie zu waschen. Was natürlich sehr schwierig war und es einfach nie einen optimalen Zeitpunkt dafür gab. Eltern sind halt immer besorgt und machen sich ständig Gedanken über Keime und Bakterien.

Wenn einen diese Gedanken nicht loslassen, sollte man immer eine weitere Alternative, also ein zweites vertrautes Kuscheltier oder ein weiteres Schnuffeltuch parat haben. So lässt sich diese kurze Zeit überbrücken. Aber bitte führen Sie sich vor Augen, dass unter anderem der vertraute Duft des Schmusetuchs zu dieser starken Bindung führt. Ein intensiv duftendes Waschmittel wirkt da eher kontraproduktiv.

Baby riecht an der Schmusedecke
Baby riecht an der Schmusedecke

Mein persönliches Fazit

Aus meiner Sicht und Erfahrung, die ich als Vater gesammelt habe, kann ich nur sagen, das ein Schmusetuch ein wichtiger, zusätzlicher Begleiter in den ersten Lebensjahren für das Kind ist bzw. sein kann (jedes Kind ist anders). Es unterstützt die Eltern in einer Phase, wo das Baby lernen muss auch alleine in den Schlaf zu finden.

Unsere Tochter hatte ihr Lämmchen als Schmusetuch und mein Sohn einen Elefanten als Schmusetuch. Es begleitete beide stets auf kurze und lange Reisen. Das Schmusetuch hatten beide als Baby immer dabei. Im Supermarkt, bei Oma und Opa oder im Auto. Es war in den ersten Jahren gar nicht wegzudenken. Wenn mal eins verschwunden war, brach sogleich ein Drama aus und wir haben die komplette Wohnung auf den Kopf gestellt, nur um es (schnellstens) wiederzufinden. Aber das ist ein anderes Thema.

Wir wünschen allen jungen Eltern eine schöne und spannende Zeit mit ihrem Baby. Lassen Sie sich nicht allzu viel reinreden, denn wir müssen alle unsere eigenen Erfahrungen machen. Hierdurch wächst man mit seinen Aufgaben.

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Photo by Matt Walsh on Unsplash

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